Henning von Bargen
In traditionell orientierten
Unternehmen herrschen u.a. folgende Auffassungen vor:
Frauen sind eine Problemgruppe
Von Frauen geäußertes Unbehagen an den herrschenden Werten und
Normen ist Ausdruck von Überempfindlichkeit
Erfolgreiche Frauen wollen so werden bzw. sollten so sein wie Männer
Die Frauen sollen sich verändern, nicht die Organisation bzw. deren
Kultur
Geschlechterdemokratie zielt auf eine Veränderung der Organisationskultur. Allerdings: eine heterogen, überwiegend aus Frauen zusammengesetzte MitarbeiterInnenschaft, macht noch keine geschlechterdemokratische Organisation aus. Sie ist notwendige, aber keine hinreichende Bedingung. Entscheidend ist die Grundeinstellung gegenüber dieser Heterogenität bzw. Vielfalt und die daraus resultierende Anpassung von Ablauf- und Aufbauorganisation und Organisationskultur.
Kennzeichen geschlechterdemokratischer
Organisationen sind:
1. Es herrscht Pluralismus
und es besteht die Bereitschaft, Differenzen auszuhalten und sich produktiv
mit ihnen auseinanderszusetzen.
2. Frauen und Männer
sind strukturell vollständig integriert, in allen Positionen und auf
allen Hierarchieebenen gleichmäßig repräsentiert.
3. Frauen und Männer
sind vollständig in die informellen Netzwerke integriert.
4. Es gibt weder
Vorurteile noch Diskriminierung. Das Verhalten von Frauen und Männern
ist weder sexistisch, noch rassistisch und nicht auf die heterosexuelle
Norm festgelegt.
5. Alle Beschäftigten
identifizieren sich gleichermaßen mit der Organisation; das Ausmaß
der Identifikation ist nicht abhängig von der Geschlechtszugehörigkeit.
6. Zwischen Frauen
und Männern gibt es relativ wenige bzw. nur schwach ausgeprägte
Konflikte, die sich auf Geschlechtszugehörigkeit gründen. Sie
tragen Konflikte konstruktiv und lösungsorientiert aus, handeln rücksichtsvoll
gegenüber anderen und sind kompromissbereit.
7. Die Organisation
übernimmt in ihrer Außendarstellung / KundInnenbeziehung und
nach innen Verantwortung für das Ziel Geschlechterdemokratie. Frauen
und Männer sind bereit, offen und öffentlich zu räsonieren,
die Verträglichkeit der Leitbilder zu prüfen.
Diese Charakterisierung macht deutlich, daß es sich bei dem Leitbild der geschlechterdemokratischen Organisation um ein Ideal handelt, von dem die heute real existierenden Organisationen mehr oder weniger weit entfernt sind.
Die folgende Auflistung von
Gestaltungsmöglichkeiten und Instrumenten zur Entwicklung einer geschlechterdemokratischern
Organisation sind nicht vollständig und je nach Situation/Organisation
zu ergänzen:
Kennzeichen |
Handlungsfelder
/ Instrumente / Maßnahmen |
Es herrscht Pluralismus und es besteht die Bereitschaft, Differenzen auszuhalten und sich produktiv mit ihnen auseinanderszusetzen. | ![]()
|
Frauen und Männer sind strukturell vollständig integriert, in allen Positionen und auf allen Hierarchieebenen gleichmäßig repräsentiert. |
![]()
|
Frauen und Männer sind vollständig in die informellen Netzwerke integriert. |
|
Es gibt weder Vorurteile noch Diskriminierung. Das Verhalten von Frauen und Männern ist weder sexistisch, noch rassistisch und nicht auf die heterosexuelle Norm festgelegt. |
![]()
|
Alle Beschäftigten identifizieren sich gleichermaßen mit der Organisation; das Ausmaß der Identifikation ist nicht abhängig von der Geschlechtszugehörigkeit. |
|
wischen Frauen und Männern gibt es relativ wenige bzw. nur schwach ausgeprägte Konflikte, die sich auf Geschlechtszugehörigkeit gründen. Sie tragen Konflikte konstruktiv und lösungsorientiert aus, handeln rücksichtsvoll gegenüber anderen und sind kompromissbereit. |
|
Die Organisation übernimmt in ihrer Außendarstellung / KundInnenbeziehung und nach innen Verantwortung für das Ziel Geschlechterdemokratie. Frauen und Männer sind bereit, offen und öffentlich zu räsonieren, die Verträglichkeit der Leitbilder zu prüfen. |
![]()
|
(Die Ausführungen gründen sich auf eine Studie zum Thema Diversity-Trainings von Gertraude Krell und Astrid Emmerich (vgl. Gertraude Krell, ”Chancengleichheit durch Personalpolitik”, Gabler 1998). Die Kennzeichen wurden unter dem Blickwinkel Gemeinschaftsaufgabe Geschlechterdemokratie weiterentwickelt bzw. angepasst.)