„Beyond Aid“, die Idee einer internationalen Kooperation jenseits von Hilfe, bestimmt mehr und mehr die entwicklungspolitische Debatte. Die Kritik an den bestehenden Formen von Hilfe aber ist vielschichtig. Die einen würden sie am liebsten vollständig auflösen und durch Eigenverantwortung ersetzen, die anderen kritisieren, dass Hilfe bestenfalls Not lindert und dabei Ungleichheiten zementiert. Gerade weil unter „Beyond Aid“ so unterschiedliche Akteure aufeinandertreffen wie die Weltbank, regierungsnahe Think-Tanks, Nichtregierungsorganisationen und unabhängige „grass-root“-Organisationen, muss nach Ansätzen gesucht werden, die über Hilfe hinaus gehen und die strukturellen Ursachen der Hilfsbedürftigkeit herausfordern.
Die Zweite Frankfurter Hilfe-Konferenz widmet sich der Frage, welche Formen der Solidarität, der Kooperation und der Unterstützung in einer globalisierten Welt nachhaltige Veränderungen bewirken können. Wie lässt sich verhindern, dass die Idee globaler Verantwortung zur Legitimation machtpolitisch motivierter Interventionen verkommt? Was ist erforderlich, um die Universalität der Menschenrechte nicht einfach nur zu konstatieren, sondern für alle zu verwirklichen? Wie müssen die Praxis und die Institutionen der Hilfe verändert werden? Erfordert all das einen Paradigmenwechsel?
Die Konferenz wird sich kritisch mit diesen Fragen auseinandersetzen, die für Hilfswerke, Entwicklungspolitiker/innen, aber auch für die Öffentlichkeit von zunehmender Bedeutung sind – nicht zuletzt mit Blick auf die laufenden Verhandlungen über eine „Post-2015“-Agenda.
Von Wohltätigkeit zu Solidarität