Die Ereignisse in Chemnitz haben eine das ganze Land erfassende Debatte ausgelöst. Während für die einen, eine enttäuschte und besorgte Bevölkerung ihrem Unmut freien Lauf gelassen habe und ansonsten nichts weiter Erwähnenswertes vorgefallen sei, sieht das andere Ende des Meinungsspektrums in Deutschland Weimarer Verhältnisse am Horizont aufscheinen.
Diese Differenzen haben natürlich auch politische Folgen, wie wir seit einiger Zeit in Form des Niedergangs der SPD und des Aufstiegs der AfD beobachten können. Bemerkenswerterweise scheinen sich diese Spannungen besonders in Sachsen zu
fokussieren, symbolisch aufzuladen und lautstark und nicht
selten gewaltförmig zu entladen. Hierbei gibt es allerdings auch medial verstärkte Wahrnehmungsverzerrungen, kommt es doch durchaus auch anderswo – nicht nur im Osten Deutschlands – zu entsprechenden Protesten und gewalttätigen
Ausschreitungen.
Die Tatsache beispielsweise, dass es alleine in NRW so viele AfD-Wähler*innen gibt, wie in ganz Ostdeutschland, verdeutlicht diese Verzerrung. Nichtsdestotrotz ist Sachsen ohne jeden
Zweifel ein Land, in dem wichtige politische Fragen unserer Zeit sehr konzentriert sichtbar werden.
Was also ist genau eigentlich los in Chemnitz und anderswo – nicht nur in Sachsen? Welche Möglichkeiten gibt es, die
Situation zum Besseren zu wenden? Mit einem Wort: Wie und womit helfen wir Sachsen und damit am Ende uns allen?
(Siehe Maske weiter unten oder per Mail an info@boell-hessen.de)
Gespräch mit:
Hannah Eitel
Hannah Eitel arbeitet in Dresden für den Verbund der Heinrich-Böll-Stiftungen im Rahmen einer gemeinsamen
Kompetenzstelle zu Strategien gegen Rechtspopulismus.
Sie hat Politikwissenschaft in Dresden und New York studiert.
Ihre Abschlussarbeit verfasste sie zum Demokratieverständnis bei Pegida.