Count–Down<br> am Xingu V Titlebild

Count–Down
am Xingu V

Über den Kampf gegen Megastaudämme und Korruption in Brasilien
05.07.2016, Frankfurt/Main

Neuer Dokumentarfilm
„Count Down am Xingu V“ (90 min, HD)
von Martin Keßler

Ende Juni 2016, wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, bringen wir unseren neuen Dokumentarfilm „Count Down am Xingu V“ heraus. Er erzählt die vorerst letzte Etappe beim Bau des Megstaudamms „Belo Monte“ im brasilianischen Amazonasgebiet: die Flutung des drittgrößten Staudamms der Welt.

Mit dramatischen Folgen: ganze Stadtviertel der Provinzhauptstadt Altamira sind dem Erdboden gleichgemacht, werden geflutet. Der Urwald gerodet, niedergebrannt. Die Lebensgrundlagen von Tausenden Fischern, Flussbauern und Indigenen zerstört. 40 000 Menschen zwangsumgesiedelt. Aus dem wilden, sauerstoffreichen Fluss Xingu wird ein toter See. Strom für multinationale Aluminiumkonzerne und das Schwellenland Brasilien. Alles gegen das Gesetz. „Wir erleben hier das Ende des Rechtsstaates“ , sagt die zuständige Staatsanwältin. Und der katholische Bischof Dom Erwin Kräutler: „Das ist ein Massaker an Mensch und Natur!“.

Anfang Mai 2016 hat die brasilianische Präsidentin den Staudamm offiziell eingeweiht, gehen die ersten Turbinen ans Netz. Es war eine ihrer letzten Amtshandlungen. Inzwischen ist sie suspendiert. „0pfer“ eines bizarren Machtkampfes, ausgelöst durch den Korruptionsskandal um den Erdölkonzern „Petrobras“ und die großen brasilianischen Baukonzerne. Jene Baukonzerne, die auch den Megastaudamm Belo Monte gebaut haben. Und die Stadien zur Fußball – WM und zur Olympiade.

Der Film „Count Down am Xingu V“ erzählt auch diese Geschichte. „Denn ohne Korruption wäre Belo Monte nicht gebaut worden“, sagt Bischof Kräutler. Wir berichten über die Verwicklung europäischer Unternehmen wie Siemens, die die Turbinen für den „Staudammwahn“ in Amazonien liefern. Und den Kampf von AktivistInnen wie Antonia Melo und Maria Luisa Mundurku gegen Belo Monte und weitere Großstaudämme am Fluß Tapajos im brasilianischen Amazonasgebiet.

Count–Down
am Xingu V
Über den Kampf gegen Megastaudämme und Korruption in Brasilien
Filmpremiere und Diskussion
Dienstag, 05. Juli 2016, 19:30 Uhr
Haus am Dom, Domplatz 3, Frankfurt/Main
Kooperationspartner
Martin Keßler Filmproduktion