In einer zunehmend komplexer werdenden Leistungsgesellschaft geraten immer mehr Menschen an ihre physischen und psychischen Grenzen. Psychopharmaka, die zur Stimmungsaufhellung oder zur Linderung von Schlaf- und Aufmerksamkeitsdefizitstörungen gedacht sind, werden vermehrt auch von Menschen ohne spezifische gesundheitliche Einschränkungen zur Leistungsverbesserung und Selbstoptimierung eingenommen. Aber sind diese psychotropen Substanzen bei Menschen ohne entsprechende Indikation überhaupt wirksam? Und wenn ja, welche Nebenwirkungen und gesellschaftliche Risiken sind damit verbunden?
Welche Werte und gesellschaftlichen Leitbilder stehen hinter dem Bedürfnis, durch Medikamente die eigene Leistung zu steigern? Und wie verändern diese Neurotechnologien gewollt und ungewollt unsere Gesellschaft und unser Denken? Tragen sie wirklich zu besseren Arbeitsleistungen und mehr Effizienz bei oder vergrößern sie den Druck auf den Einzelnen bzw. die Einzelne, sich durch Psychopharmaka zu formen und selbst zu optimieren?
mit:
PD Dr. Elisabeth Hildt Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philosophischen Seminar, Forschungsstelle Neuroethik/Neurophilosophie, Johannes Gutenberg Universität Mainz
PD Dr. Dirk Lanzerath Geschäftsführer des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE), Bonn
Prof. Dr. med. Michael Soyka Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uni-Klinikum München
Greta Wagner wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie (Neuroenhancement in der Wettbewerbsgesellschaft), Goethe Universität Frankfurt/Main
Moderation:Dr. Torsten Heinemann Soziologe, Humboldt Universität Berlin
Wie verändert Neuro-Enhancement unser Denken?
Um kurze Anmeldung wird gebeten (email:krannich@boell-hessen.de).
Exzellenzcluster Herausbildung normativer Ordnungen, Goethe Universität Frankfurt/Main