Zum Film:
Nach einer ausgelassenen Karnevalsfeier verbringt die junge, attraktive und alleinstehende Haushälterin Katharina Blum die Nacht mit einer Zufallsbekanntschaft. Am nächsten Morgen stürmt ein SEK der Polizei ihre Wohnung, auf der Suche nach dem Mann, der als mutmaßlicher Terrorist gesucht wird – doch der Gesuchte ist bereits verschwunden. Durch diesen Vorfall gerät Katharina Blum ins Visier von Polizei und Medien. Der ermittelnde Kommissar nimmt sie in die Mangel, sie verliert ihre Arbeit, wird von Nachbarn angefeindet, und der zynische Reporter eines großen deutschen Boulevardblattes zieht ihr gesamtes Leben in den Schmutz. Als der psychische und menschliche Druck aus Vorurteilen, Verunglimpfungen und offenem Hass immer unerträglicher wird, greift Katharina zum letzten Mittel, um den letzten Rest ihrer Ehre zu retten. Der Film fängt die bedrückende Atmosphäre in der BRD zur Zeit der RAF ein.
BRD 1975, 106 Min., FSK: ab 16, FBW: besonders wertvoll Regie: Volker Schlöndorff Buch: Volker Schlöndorff, Margarethe von Trotta nach der Erzählung von Heinrich Böll Kamera: Jost Vacano Musik: Hans Werner Henze Mit Angela Winkler, Mario Adorf, Dieter Laser, Heinz Benennt, Jürgen Prochnow, Hannelore Holger, Rolf Becker
Zum hundertsten Geburtstag von Heinrich Böll
Am 21. Dezember wäre Heinrich Böll 100 Jahre alt geworden. In seinen Werken machte der Nobelpreisträger die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Konventionen der Nachkriegszeit und der Adenauer-Ära ebenso wie die Entstehung von Gewalt in der von Terrorismusfurcht aufgeheizten Bundesrepublik der 1970er-Jahre zum Thema. Das Deutsche Filminstitut DIF e.V. zeigt aus diesem Anlass auch in Wiesbaden im Dezember und Januar drei Verfilmungen von Romanen Heinrich Bölls.
Die nächste und letzte Böll-Verfilmung in der Caligari FilmBühne Wiesbaden:
Ansichten eines Clowns: 16.1.2018 17.30
Eintritt jeweils: 7,00, erm. 6,00
Katharina Blum