Die Covid-19-Pandemie hat die Versorgung mit Lebensmitteln in vielen Ländern erschwert. Im globalen Süden mussten viele Märkte aufgrund von Kontaktbeschränkungen schließen, woraufhin Hunderttausende aus den Städten in ihre Heimatdörfer flohen, um überhaupt wieder an Nahrung zu gelangen. Doch auch in Industrienationen wie den USA bildeten sich lange Schlangen vor Foodbanks, während gleichzeitig so manche Gemüseernte wegen unterbrochener Lieferketten verrottete.
Die Pandemie zeigt die Fragilität einer hochgradig vernetzten Industrie, die sich durch wirtschaftspolitische Bevorteilung größerer Agrarunternehmen, Massenproduktion und Just-in-time-Lieferpraktiken rund um die Welt jahrzehntelang etablieren konnte. Die Folgen wie abnehmende Biodiversität, Spekulation mit Lebensmitteln, Abhängigkeit von einer Handvoll Saatgutproduzenten und mangelnde Flexibilität in Krisenzeiten sind Risiken, die weit über die Pandemie hinaus wirken.