Corona und Umweltzerstörung
Politik und Öffentlichkeit sind immer noch vollauf damit beschäftigt, die Corona-Krise und deren einschneidende Auswirkungen in vielen Bereichen zu managen. Die Frage danach, woher die Pandemie und andere neue Infektionskrankheiten kommen, tritt dabei in den Hintergrund.
Auch wenn es zum gegenwärtigen Zeitpunkt unmöglich ist, jenseits von Hypothesen die genauen Übertragungswege des neuen Virus detailliert nachzuvollziehen, so sind sich viele Wissenschaftler*innen dahin gehend einig, dass die Wahrscheinlichkeit von Pandemien mit der zunehmenden Vernichtung von Ökosystemen steigt. Studien haben gezeigt, dass schrumpfende Lebensräume und damit einhergehende Verhaltensveränderungen von Tieren zum Risiko der Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen beitragen. Ebenso wichtig ist es, gesellschaftliche Praktiken im Umgang mit Natur in den Blick zu nehmen. Fragen nach der Nutzung von Biodiversität, z.B. Ernährung und Hygiene, spielen hierbei eine Rolle.
Was lässt sich derzeit über den Zusammenhang von Pandemien und der Vernichtung von Ökosystemen sagen? Welche Rolle spielt dabei menschliches Handeln im Sinne von Wissen, von Praktiken, von Institutionen, von Technologien? Welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus ziehen? Was wäre wichtig im Hinblick auf mögliche zukünftige Pandemien?
Zur Reihe: Böll Zoom
Böll Zoom ist eine Diskussionsreihe im Online-Format, die in lockerer Folge grundsätzliche Fragen beleuchtet, die sich im Kontext von Corona neu stellen oder zuspitzen. Den Anfang macht ein Blick auf Entstehungsbedingungen von Corona und Pandemien und deren Zusammenhang mit Umweltzerstörung. Es folgt eine Diskussion zu globalen Lieferketten, deren Komplexität und Anfälligkeit durch Corona nochmals besonders deutlich geworden ist. Weitere Debatten in der Reihe werden sich mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt und auf die Beziehungen zwischen den Geschlechtern befassen.