In verschiedenen Kontexten sind antidemokratische, illiberale und rechtsextreme Bewegungen und Aktivitäten in Deutschland und Europa aktiv. In Medien und Alltag sind sie häufig präsent – mit all ihren unangenehmen Begleiterscheinungen. Weniger bekannt sind hingegen die Netzwerke, die im Hintergrund aktiv sind. Zwischen nordamerikanischen und europäischen Neonazis beispielsweise gibt es intensive Beziehungen der Zusammenarbeit und Unterstützung. Ähnliches gilt für antiliberale Kooperationen zwischen religiösen Fundamentalisten, die durch Donald Trump und Jair Bolsonaro eine spürbare Konjunktur erlebt haben. Aktuell ist es vor allem das Thema des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen, das die US-Gesellschaft spaltet und den Einfluss dieser reaktionären Kräfte in dortigen Institutionen vor aller Augen sichtbar werden lässt. Seit Jahren ist deren wachsender Aktivismus auch in der Bundesrepublik beispielsweise anlässlich von Mahnwachen vor Beratungsstellen für Schwangere oder der juristischen Verfolgung von MedizinerInnen zu beobachten.
In dieser Veranstaltung sollen diese transatlantischen Netzwerke thematisiert und in ihrer Arbeitsweise und Bedeutung vorgestellt werden. Es geht nicht zuletzt darum, auch die Gefährdung von Demokratie und Freiheit, die von diesen Strukturen ausgeht, einer breiteren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen und deutlich zu machen, dass die Bedrohungen nicht nur von aktuellen äußeren Feinden, sondern auch von innen ausgehen.