Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Inflation: Die finanzielle Belastung des Staates ist immens. Keine gute Zeit für die Kunst, die auf Subventionen angewiesen ist. Was aber bleibt, wenn wir uns nur noch auf Naturwissenschaft, Technik und Ökonomie konzentrieren? Ist nicht der Kern unseres gesellschaftlichen Zusammenhaltes von Kulturleistungen bestimmt, die in der Kunst immer wieder neu rezipiert und reflektiert werden? Allein die Errungenschaften, die in unserer Verfassung verankert sind, wären ohne die Kunst, Bildung und Kultur nicht denkbar. Es ist an der Zeit zu überdenken, ob die Freiheit der Kunst nicht auch ein Seismograph für die Freiheit unserer Gesellschaft ist.
AYSE ASAR
ist 1975 in Bad Schwalbach geboren. Studiert hat sie Jura in Gießen, Köln und London, arbeitete seit 2004 im Wissenschaftsmanagement zunächst als Justitiarin, Leiterin verschiedener Abteilungen, Vizekanzlerin und zuletzt Hochschulkanzlerin. Seit 2019 ist sie Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und setzt sich in ihrer Funktion für Chancengerechtigkeit in der Hochschulbildung, einer Forschung zur Erarbeitung von Lösungen der großen Herausforderungen unserer Welt und für Kunst und Kultur in unserer vielfältigen Gesellschaft ein. Ihre Eltern kamen als „Gastarbeiter*in“ in den 1960er Jahren aus der Türkei, Bildung war ihnen sehr wichtig. Hochschulpolitisch liegt ihr das Ziel, Hindernisse auf Bildungswegen zu beseitigen, schon aus eigener Erfahrung als Arbeiterkind sehr am Herzen.Zur Reihe DENKArt
Ziel der Reihe „DenkArt“ ist, die öffentliche Debattenkultur zu pflegen und einen partizipativen Diskursraum für gesellschaftliche Themen der Gegenwart zu eröffnen – in diesem Herbst unter dem Titel „KUNST_weggespart oder systemrelevant?“.
Kontroversen und Konflikte gehören zu einer Demokratie, die in der öffentlichen Debatte immer wieder das stichhaltige Argument und die Einheit in der Vielfalt sucht. Wohin Slogans statt Debatten, Vorurteile statt Vertrauen führen, das lehrt uns die eigene Vergangenheit. Daher sind wir alle gefragt, für die politische Kultur Verantwortung zu tragen. Anstelle eines flüchtigen Austauschs von Meinungen oder vorschnellen Urteilen sollen bei „DenkArt“ die Analyse und kritische Betrachtung zu ihrem Recht kommen.
Jeder Abend beginnt mit einem 30 bis 40 Minuten langen Impulsvortrag des eingeladenen Gastes. Im Anschluss daran diskutieren die Zuschauer*innen in kleinen Gruppen und sammeln ihre Fragen, die in einem nachfolgenden moderierten Gespräch von der/dem Vortragenden beantwortet werden.
Da nur wenige Plätze vor Ort vergeben werden können, wird die Veranstaltung durch ein Live-Streaming-Angebot über
youtube.com/hausamdom ergänzt. Dieses wird über einen Chat weiteren Zuhörer*innen die Möglichkeit bieten, sich in die Diskussion zum jeweiligen Impulsvortrag einzubringen.