Kurz vor dem Ende der deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben die EU und China für viele sehr überraschend schließlich den Abschluss der jahrelangen Verhandlungen über das EU-China-Investitionsabkommen verkündet. Im März 2021 verhängte die EU Sanktionen gegen China aufgrund von schweren Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang. China reagierte umgehend mit asymmetrischen Gegensanktionen, woraufhin das EU-Parlament den Ratifizierungsprozess des Abkommens stoppte. Es ist somit an der Zeit, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu China neu zu bewerten.
Welche Chinapolitik verfolgt die EU? Was sind die größten Herausforderungen für die EU und ihre Mitgliedsstaaten? Was bedeutet Chinas globales Engagement regional und international? Und welche Rolle spielt die deutsche Wirtschaft? Welche Abhängigkeiten bestehen mit China und wie stellen internationale Unternehmen sicher, dass sie sich mit ihrer Produktion oder ihren Lieferketten in China nicht mitschuldig machen an Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung?
Zur Reihe: Böll International
Zentrales Thema dieser Reihe sind die Konfliktlinien der internationalen Politik, wie regional begrenzte Kriege, bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen, Kämpfe um natürliche Ressourcen oder um den Zugang zu Bildung. Nach dem Ende des Kalten Krieges haben sich die Konfliktlagen verschoben: Wo frühere Konflikte im Zeichen der Blockkonfrontation zwischen Ost und West standen, beobachten wir heute komplexere, vielfältig motivierte Auseinandersetzungen.