Nach dem Mord an George Floyd explodierte die Wut in der amerikanischen Gesellschaft. Demos, Straßenschlachten, Drohungen mit Militäreinsätzen prägen die augenblickliche Lage. Deeskalation, Ursachenanalyse und -bekämpfung seitens der Regierung – Fehlanzeige. Stattdessen werden die Spannungen von vielerlei Seiten weiter angeheizt. Nicht zuletzt vom US-Präsidenten selbst, um die Präsidentschaftswahl im November gewinnen zu können.
Auslöser dieser Unruhen war ein Polizeieinsatz. Insofern ist nach der systemischen Relevanz des Polizeiapparates im Kontext von Rassismus, Gewalt und Benachteiligung zu sprechen. Ein Aspekt, der natürlich auch in der Bundesrepublik eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt, worauf Außenminister Maas kürzlich hinwies.
Welche Rolle spielt also der Polizeiapparat in diesem Zusammenhang? Ist er reformierbar und wenn ja, wie? Der in der US-Gesellschaft tief verwurzelte Rassismus, „Amerikas Sünde“, wie „Die Zeit“ formulierte, bildet wohl den Kern des Problems. Wie wäre ihm beizukommen? Schließlich: Wie werden sich die aktuellen schweren Krisen in den USA – Rassismus, Corona, Wirtschaft – auf die Politik, insbesondere die Wahlen im November, auswirken?