Zugleich handelt es sich um eine Wahl, deren Integrität Präsident Trump vorsorglich in Frage stellt und schon jetzt massiven Wahlbetrug der Demokraten zum alleinigen Grund einer möglichen Wahlniederlage erklärt. Er und sein Wahlkampfteam nutzen alle möglichen Hebel, um das Vertrauen der Bevölkerung in ihre eigenen Institutionen zu untergraben und den Ablauf der Wahl zu seinen Gunsten zu beeinflussen, um eine zweite Amtszeit zu erzwingen.
Die Demokraten befürchten daher eine systematische Behinderung ihrer Wählerschaft bei der Stimmabgabe – u.a. durch Reduzierung von Wahllokalen in Demokratischen Hochburgen, Einschüchterung durch selbsternannte Republikanische „Wahlbeobachter“, gezielt verschärfter Identifikationsbestimmungen für die Stimmabgabe, Sabotage der Briefwahl und systematische juristische Anfechtung von entscheidenden Wahlergebnissen in den „Swing States“.
Angesichts dieser historisch einmaligen Voraussetzungen ist schon jetzt nicht einmal klar, wer die Wahl zu welchem Zeitpunkt entscheiden wird – das Volk oder die Gerichte? Wird es möglicherweise zu einer schweren Verfassungskrise kommen? Wird es im Falle eines Wahlsieges von Biden überhaupt zu einer friedlichen Machtübergabe kommen und wird sich die Spaltung der US-Gesellschaft noch weiter vertiefen? Womit ist dann in den kommenden vier Jahren innenpolitisch und in den internationalen Beziehungen zu rechnen? Welche Konsequenzen sollten wir daraus in Europa ziehen?