Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, der eine sogenannte Zeitenwende ausgelöst hat: Wann begann er wirklich? Erst am 24. Februar 2022 oder schon 2014 mit der Besetzung der Krym? Ist die Zeitenwende nicht längst eingeläutet worden und was bedeutet sie eigentlich? Verharren wir weiter in der Vorstellung von „eher national und eher postnational geprägten Mentalitäten von Bevölkerungen“ (Jürgen Habermas)?
Mit unseren Gästen Natalka Sniadanko, die als Autorin und Übersetzerin aus der Ukraine nach Deutschland geflohen ist, Zaal Andronikashvili, der als georgischer Literaturwissenschaftler seit Jahren in Deutschland arbeitet, Manfred Sapper, dem Herausgeber der Zeitschrift Osteuropa, und Artur Weigandt, dem in Kasachstan geborenen Journalisten, wollen wir versuchen, Außen- und Innenperspektive zusammenzubringen und danach fragen:
Was ist zu tun, um diesen Krieg zu beenden? Was würde ein eingefrorener Konflikt für die Weltgemeinschaft, für die Ukraine bedeuten? Wie reagiert Georgien auf das Referendum in Ossetien, wie die Ukraine auf Cherson? Wie lebten die verschiedenen Ethnien vor dem Angriff in der Ukraine zusammen und welche Bedeutung hat die russische Sprache? Ist der reale, ist der Informationskrieg zu gewinnen und wie sollte Deutschland mit seiner pazifistischen Haltung umgehen?