Am 30. April dieses Jahres feiert die libanesische Filmemacherin Jocelyne Saab, eine Pionierin des weiblichen Filmemachens im Nahen Osten und des cinéma engagé, ihren 70. Geburtstag: Anlass, ihr die erste umfassende Werkschau in Deutschland zu widmen. Jocelyne Saab wird persönlich an drei Tagen in Frankfurt zu Gast sein und über ihr Filmschaffen sprechen.
1948 in Beirut geboren, studierte sie Wirtschaftswissenschaften in Paris, ihrem zweiten Wohnort. Ab den frühen 1970er Jahren begann ihre Tätigkeit als Journalistin und Kriegsreporterin, u.a. für das französische Fernsehen, in fast allen Krisenherden des Nahen Ostens und Nordafrikas. So entstand eine Vielzahl von Dokumentationen, in denen Saab bald einen persönlichen, immer mehr sich zum Essayfilm hin bewegenden Stil entwickelte. 1985 konnte sie als erste Filmemacherin des Nahen Ostens einen Spielfilm bei den Filmfestspielen in Cannes zeigen. Inzwischen arbeitet sie auch als bildende Künstlerin, deren Ausstellungen weltweit gezeigt werden.
Jocelyne SaabSaab ist eine leidenschaftliche Cineastin: Anfang der 1990er Jahre initiierte sie ein Projekt zum Wiederaufbau des libanesischen Filmarchivs und leitete zwischen 2012 und 2014 sie das Resistance Film Festival, das in mehreren Städten des Libanon Filme aus der ganzen Welt zum Thema Menschenrechte und politischem Kino zeigte.
Die Schau präsentiert eine vielfältige Auswahl aus Saabs umfangreichem Werk. “Einführungen und Vorträge weiterer Gäste werden die vertiefte Beschäftigung mit ihren zauberhaft-bewegenden Filmen und deren politisch-historischem Kontext ermöglichen.” (Gary Vanisian, Filmkollektiv Frankfurt e.V.)
Weiteres Programm
19. April 2018 (Donnerstag), 17:30 Uhr
DOKUMENTARFILMPROGRAMM #2
27. April 2018 (Freitag), 20:30 Uhr;
29. April (Sonntag), 18:00 Uhr
Vorfilm: LES ALMÉES + WHAT’S GOING ON
Eintritt: Es gelten die üblichen Eintrittspreise des Deutschen Filmmuseums.
Werkschau Jocelyne Saab