Fremde Freunde –
Welche Wege gehen die USA und Europa?
Unter Präsident Trump haben sich wesentliche Parameter US-amerikanischer Politik sowohl im Inland wie international verändert. Bisherige Bündnispartner und Weggefährten hören die „America-First-Rhetorik“ und fühlen sich zumindest verunsichert. Rejustierungen in wichtigen, bisher vor allem durch die USA gewährleisteten Politikfeldern (Rüstung, Verteidigung, Sicherung des Freihandels), sind nicht nur in Deutschland und der EU erkennbar. Gleichzeitig zeigen sich Politik, Gesellschaft und Medien polarisiert wie seit Langem nicht.
Was genau sich warum verändert hat und welche Konsequenzen sich daraus im Einzelnen ergeben, ist Thema dieser mehrteiligen Reihe. In den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und am Beispiel des Kampfplatzes Gesundheitspolitik (Stichwort: Obamacare) werden die grundlegenden Dynamiken in der US-Gesellschaft verdeutlicht. Damit soll einem weitverbreiteten Bedürfnis entsprochen werden, diese Veränderungen im Detail nachvollziehen und sich mit anderen darüber austauschen zu können.
Veranstaltung I – Politik
Nach anfänglichen Zweifeln diesseits und jenseits des Atlantiks, dass Donald Trump sein erstes Jahr als Präsident der USA überstehen könnte, befinden wir uns mittlerweile im zweiten Jahr seiner Präsidentschaft. Allerdings hat sich an der Unberechenbarkeit seiner Politik nichts gebessert. Entstanden sind entsprechende globale Verunsicherungen – bei Freund und Feind!Seit 2016 hat sich die politische Landschaft beiderseits des Atlantiks stark verändert. In den USA befindet sich Donald Trump im zweiten Jahr seiner Amtszeit. Die Unberechenbarkeit seiner Politik hat sich nicht verändert und zu Verunsicherung geführt. In Europa haben der Brexit und die Wahlen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Ungarn für neue politische Konstellationen gesorgt. Diese Entwicklungen haben vielfältige Auswirkungen auf das transatlantische Verhältnis. In dieser Veranstaltung soll untersucht werden, wie sich die gesellschaftlichen Veränderungen und Bewegungen in der Politik in den Vereinigten Staaten und in Europa niedergeschlagen haben, welche Motive, Ziele und Strategien von der Trump-Administration, der EU und ihren führenden Mitgliedsländern verfolgt werden und wie diese das transatlantische Verhältnis jetzt und in der Zukunft prägen. Auf welche Akteure müssen wir achten? Welche Lager gibt es im Weißen Haus bzw. im Kongress, welche unterschiedlichen Ziele verfolgen sie und welche Rolle spielt die jeweilige Wählerbasis? Wie sind die Kräfteverhältnisse einzuschätzen? Was ist bei den diesjährigen Kongresswahlen zu erwarten? In welche Richtung wird sich die EU weiterentwickeln, wie wird sie sich zur amerikanischen Handels- und Sicherheitspolitik positionieren und in welche Richtung könnte sich das transatlantische Verhältnis mittel- und langfristig bewegen?
Zur Reihe: Böll International
Zentrales Thema dieser Reihe sind die Konfliktlinien der internationalen Politik, wie regional begrenzte Kriege, bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen, Kämpfe um natürliche Ressourcen oder um den Zugang zu Bildung. Nach dem Ende des Kalten Krieges haben sich die Konfliktlagen verschoben: Wo frühere Konflikte im Zeichen der Blockkonfrontation zwischen Ost und West standen, beobachten wir heute komplexere, vielfältig motivierte Auseinandersetzungen.
Unser Interesse gilt dabei den Fortschritten und Rückschlägen der weltweiten Demokratiebewegung und der Lage der Menschenrechte. Böll International bietet Analysen und Debatten – über den Aufruhr in der Türkei, über Militärinterventionen in Afghanistan und in Mali, über aktuelle Entwicklungen in China und über die Spannungen in der Ukraine und auf der Krim.
Diskussion mit:
Eva Marlene Hausteiner Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politische
Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn
Wade Jacoby Professor für Politikwissenschaft, Brigham Young University,
Provo, Utah, USA
Andreas Schwarzkopf Frankfurter Rundschau
Welche Wege gehen die USA und Europa?