1968 – das Jahr der Studentenrevolte – begann mit dem »Prager Frühling« in der Tschechoslowakei. Doch die Reformversuche der Partei- und Staatsführung endeten am 21. August mit dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes.
Sibylle Plogstedt, als Studentin in der Opposition gegen den Einmarsch aktiv, wird 1969 von der Staatssicherheit der Tschechoslowakei verhaftet. Sie ist zu dem Zeitpunkt 24 Jahre alt und verbringt eineinhalb Jahre Haft in Ruzyne.
Erst Jahrzehnte später kann sie ihre politische Gefangenschaft in diesem Buch aufarbeiten.
Sibylle Plogstedt schlägt anhand der eigenen Biografie ein zentrales Kapitel osteuropäischer und bundesdeutscher Vergangenheit auf – vom Prager Frühling und dessen Niederschlagung über die Aktionen der westdeutschen Linken bis hin zum erwachenden Feminismus.
Buchvorstellung und Gespräch mit:
Sibylle Plogstedt wurde in Berlin geboren, absolvierte dort ein Studium der Sozialwissenschaften und war von 1965 bis 1969 Mitgied im SDS. 1969 geriet sie in Prag in politische Haft. An der Freien Universität in Berlin wurde sie von 1974 bis 1976 mit Berufsverbot belegt. Sibylle Plogstedt hat 1976 die feministische Zeitschrift »Courage« mit gegründet und bis 1984 herausgegeben. Von 1986 bis 1989 war sie Redakteurin beim Vorwärts, danach freie Journalistin für verschiedenen Fernseh-, Hörfunk- und Internetredaktionen. Sie lebt als freie Autorin im Wendland.