Was macht unseren Wohlstand aus und wie misst man den Erfolg eines Unternehmens? Oft gilt die reine materielle Wirtschaftsleistung als Maß aller Dinge, also die Summe der Waren und Dienstleistungen, die wir produzieren. Diese spiegelt sich für die Gesamtwirtschaft im Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder auf Ebene der Unternehmen in den Umsatz- und Gewinnkennziffern. Doch die Aussagekraft dieser Messgrößen ist begrenzt. Ob unser Wirtschaften unsere soziale, ökologische und gesellschaftliche Basis erhält oder diese sogar beschädigt, bleibt darin verborgen.
Das Konzept der Gemeinwohlökonomie hat einen breiteren Ansatz und sieht „das Gemeinwohl“ als Ziel des Wirtschaftens an. Als zentrales Mittel sieht sie dafür eine umfassende Gemeinwohlbilanz an Hand von konkreten Kennzahlen vor.
Weltweit gibt es mittlerweile etliche Unternehmen, die diese Bilanzierung bereits anwenden, und sogar einige Kommunen, die eine Gemeinwohlbilanz erstellen.
Kann dieses Konzept den kapitalistischen Zwang zum Wachstum überwinden und den Übergang in eine sozial-ökologische Wirtschaft organisieren?
Zur Reihe Böll Economics
Die Reihe Böll Economics befasst sich sowohl mit grundlegenden wie aktuellen Fragen aus den Bereichen Wirtschaft, Wirtschaftspolitik und Wirtschaftswissenschaft.Böll Economics mit:
Christian Felber Autor des Buches "Gemeinwohl-Ökonomie" und Mitinitiator der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung, Wien
Wolfgang Strengmann-Kuhn MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Sprecher für Arbeitsmarktpolitik und europäische Sozialpolitik, Frankfurt/Main