Germany unplugged – Nacht der Museen
„Frankfurt Babel“
Projekt mit jugendlichen Geflüchteten des Jungen Schauspiel Frankfurt; Regie: Martina Droste und Chris Weinheimer.
Türme, die in den Himmel gebaut werden, demonstrieren Macht und grenzenlose Potenz. Doch die Geschichte des ersten Bauprojektes, der »Turmbau zu Babel«, ist eine Verfehlungsgeschichte. Das Streben der Menschen nach göttlicher Allmacht führt darin zur Verblendung und wird bestraft mit sprachlicher Verwirrung, dem Ende der Koordination der Menschen untereinander. Identitäten vielsprachig finden und neu erfinden, davon handelt dieses Projekt mit jungen Menschen, die ihre identitätsstiftende Heimat verlassen mussten, und solchen, die hier aufgewachsen sind. Es ist auch ein Spiel um Lebensentwürfe jenseits der Grenzen des Machbarkeitsdiktats. Welche gemeinsamen Sprachen lassen sich dabei finden?
„Der Kuaför aus der Keupstraße“
Dokumentarfilm von Andreas Maus, 92 Min. (D/2016).
Die Keupstraße in Köln ist zu einem Symbol für den Schrecken des rassistischen Terrors des NSU geworden. Dutzende Menschen wurden 2004 durch eine Nagelbombe schwer verletzt, ein Friseurgeschäft wurde völlig verwüstet. “Der Kuaför aus der Keupstraße” ist der Titel einer Dokumentation, die sich den Hintergründen und Auswirkungen des Anschlags nähert. Auch zehn Jahre später sind die Ereignisse nur schwer verarbeitbar – vor allem, weil die Bewohner selbst lange Zeit im Visier der Behörden standen. Der Film lässt die Opfer zu Wort kommen und zeigt das Leben in der Keupstraße nach dem Nazi-Terror.
Ausstellung und Veranstaltungen zum NSU-Komplex
Vor zehn Jahren, am 6. April 2006, wurde Halit Yozgat in seinem Internetcafé in Kassel er-mordet. Kurze Zeit später riefen Angehörige und Freund*innen zu einem Schweigemarsch auf. Unter dem Motto »Kein 10. Opfer« wiesen sie auch auf ein mögliches rassistisches Motiv der Mordserie hin, zu der sich später eine Neonazi-Gruppe namens »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) bekannte. Zu jenem Zeitpunkt ermittelte die Polizei noch in Richtung organisiertes Verbrechen im »migrantischen Milieu«. Die Medien übernahmen diese Sicht. Heute wissen wir, dass die Angehörigen Recht behielten. Darüber hinaus gibt es mehr Fragen als Antworten. Und Antworten, die neue Fragen aufwerfen. „Es sind noch zu viele Fragen offen…“ – Verhandlungen über den NSU-Komplex ist eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe über den Umgang mit dem Verdrängen und Vertuschen, Schreddern und Schweigen. Ein Raum zur Erinnerung an die Opfer. Mit Lücken und Leerstellen. Eine Einladung zu aktuellen Ermittlungen über rechte und rassistische Gewalt in Deutschland.
Programmflyer
Weitere VERANSTALTUNGEN ZUM NSU-KOMPLEX
Nacht der Museen
„Der Kuaför aus der Keupstraße“