Schon lange sind sogenannte „24-Stunden-Pflegekräfte“ aus Osteuropa (auch Live-ins genannt) in Deutschland kein Randphänomen mehr. Die Zahl der Osteuropäerinnen, die in deutschen Haushalten ältere Menschen pflegen und betreuen, wird auf 200.000 bis 400.000 geschätzt. Sie leisten vermutlich deutlich mehr als ein Viertel der bezahlten Pflegearbeit.
Nur wenige Akteure setzen sich derzeit jedoch für bessere politisch-legislative Rahmenbedingungen auf diesem „grauen Markt“ personenbezogener Dienstleistungen ein, der durch entgrenzte Arbeitszeiten gekennzeichnet ist.In einer Runde, die neben der Wissenschaft Politik, Gewerkschaften, Freie Wohlfahrtspflege, Verbände der Vermittlungsagenturen ebenso wie Fürsprecherinnen und Fürsprecher der Migrantinnen umfasst, wollen wir in einem Fachworkshop diskutieren, in welche Richtung sich die Live-in-Erwerbstätigkeit in Deutschland zukünftig entwickeln kann oder sollte. Zur Sprache sollen dabei die aktuelle Rechtslage, die gegenwärtigen Defizite der sozialen Daseinsvorsorge ebenso kommen wie weiterführende Ansätze, die etwa auf bürgerschaftliches Engagement, auf innovative Entwicklungen im Pflegemarkt oder die Übertragbarkeit weiterer Pilotprojekte setzen.