Theorizing Gender(ed) Violence. Zur Aktualität geschlechtsbezogener Gewalt
Gewalt gegen Frauen, Mädchen und dissidente Körper wurde in den letzten Jahren zu einem zentralen politischen Thema feministischer Bewegungen rund um den Globus. Unter dem Hashtag MeToo und dem Slogan ‚Ni una menos‘ prangerten Zigtausende den Fortbestand geschlechtsbezogener Gewalt an. Vor allem feministische Bewegungen in den Amerikas haben die Frage der Gewalt angesichts drastischer Zahlen von sexuell-sexualisierter Gewalt und Morden an Frauen und trans*Personen in den Mittelpunkt ihrer Mobilisierungen gestellt und auch begrifflich neu zu bearbeiten versucht.
Diese Proteste und ihre gesellschaftliche Resonanz verdeutlichen die Bedeutung eines Themas, das in den Anfängen der Frauen- und Geschlechterforschung im Zentrum der wissenschaftlichen Debatten stand, in den letzten Dekaden jedoch in ebendiesen in den Hintergrund gerückt ist. Zahlreiche Autor*innen und Forscher*innen haben sich in den 1960er bis 1980er Jahren mit der strukturellen Bedeutung und Funktion von geschlechtsbezogener Gewalt auseinandergesetzt. Einige Vorträge sind auch in der Woche nach dem angekündigten Vortragsdatum auf der CGC Webseite und dem CGC YouTube-Kanal verfügbar.
Der Eintritt ist frei!
Hier geht es zum Download des Programmheftes.
Gewalt mit System? Vergewaltigung als soziale Praxis
Wie lässt sich Vergewaltigung bestimmen? Dieser grundlegenden Frage widmen sich die Sozialphilosophin Hilkje C. Hänel und die Sozialwissenschaftlerin Laura Wolters im Gespräch. Ihren empirisch fundierten theoretischen Beiträgen ist der Fokus auf die All – täglichkeit sexueller Gewalt gemeinsam. Diskutiert werden sollen das dilemmatische Verhältnis von Sexualität und Gewalt, ein praxistheoretischer Zugang zum Thema sowie die komplexe Bezugnahme auf Situationsdeutungen – sei es hinsichtlich der Perspek- tiven Betroffener, aber auch der Kommunikation von Täter*innen untereinander oder dem beteiligt-unbeteiligten Umfeld.
Vorlesung mit:
Hilkje C. Hänel wissenschaftliche Mitarbeiterin für politische Theorie an der Universität Potsdam
Laura Wolters Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hamburger Institut für Sozialforschung