Die Tagung ist ausgebucht. Die Podiumsdiskussion am Freitagabend kann jedoch noch besucht werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das ist vor dem Hintergrund des Holocaust in Deutschland von besonderer politischer und moralischer Brisanz. In dieser fatalen Polarisierung bleiben dringend nötige Differenzierungen auf der Strecke. Diesem Sog wollen wir mit unserer Tagung entgegenwirken. Sie soll historische Sachkenntnisse vermitteln, kaum aufzulösende Widersprüche thematisieren und Raum gewinnen für informierte Reflexion und politische, auch kontroverse Diskussionen.
Die Tagung besteht aus zwei Teilen: Podiumsdiskussionen am Freitagabend, fünf Foren zur Diskussion und Vertiefung am Samstag.
Frankfurt University of Applied Sciences Nibelungenplatz 1, Fachbereich 4, Audimax und Seminarräume, Frankfurt/Main
Anmeldung bis spätestens 22.4.2024
über das Formular am Ende dieser Seite. Bei der Anmeldung bitte die Foren angeben, an denen Sie teilnehmen möchten (je 1 vormittags und nachmittags).
Termine
Freitag, 26. April 2024, 18:30 Uhr
Samstag, 27. April 2024, 10:00 – 16:30 Uhr
Teilnahmegebühr
Freitag ist der Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Samstag: € 25,– / ermäßigt € 10,– (Menschen in Ausbildung usw.). Im TN-Beitrag sind Mittagessen, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten.
Freitag, 26.04.2024 18:30
Israel – Palästina
Hass ohne Ende?
Daniel Cohn-Bendit im Gespräch mit:
Dan Diner, Meron Mendel, Omar Yousseff
anschließend
Antisemitismus, Rassismus und Gewalt ohne Ende?
Michaela Wunderle und Bruno Schoch im Gespräch mit:
Cilly Kugelmann, Julie Grimmeisen
Samstag, 27.04.2024 10:00-13:30
10:00
Ankunft und Begrüßung, Einführung10:30-12:30
Paralelle ForenForum I: Der Nahostkonflikt – Geschichte, Ursachen, Hintergründe
Seit langem schon schwelt der Konflikt in Palästina. Aufgrund der aktuellen Kriegsführung gerät Israel weltweit immer stärker in Isolation. Dabei bleiben die komplizierten historischen Hintergründe vielfach im Dunkeln. Sie sollen in diesem Forum beleuchtet und diskutiert werden. Um mögliche politische Perspektiven geht es im Forum V.
Mit: Dan Diner, Claude Weinber, Daniel Cohn-Bendit
Forum II: Antisemitismus, Hass, Gewalt
Judenhass und Antisemitismus sind alt, seit der Staatsgründung werden sie mit Israel verknüpft. Der aktuelle Krieg potenziert antisemitische Ressentiments und Hass in der deutschen Gesellschaft. Vielen gilt die Terrororganisation Hamas als wirkungsvolle Vertretung des palästinensischen Widerstands gegen Israels Kolonialismus. Warum fällt die Solidarität mit einer Terrororganisation vielen leichter als mit den Opfern des 7. Oktobers und mit Israel?
Mit: Detlev Claussen, Cilly Kugelmann, Bruno SchochForum III: Politische Bildung als Brandmauer
Seit dem terroristischen Massaker am 7. Oktober 2023 häufen sich antisemitische und rassistische Äußerungen und Taten. Der Konsens, Antisemitismus in Deutschland nicht zu tolerieren, bröckelt. Zugleich geraten Muslime oft unter Generalverdacht, wenn Islamisten Terror ausüben. Beides gefährdet das Zusammenleben in allen gesellschaftlichen Bereichen – auch in den Schulen. Gefragt ist gegenseitiges Zuhören, um Ressentiments und Vorurteilen zu begegnen. Erfolgversprechende Konzepte dafür gibt es.
Mit: Shai Hoffman/Jouanna Hassoun, Deborah Schnabel, Eva Berendsen, Gottfried Kößler
12:30-13:30
MittagspauseSamstag, 27.04.2024 13:30-16:30
13:30-15:30
Paralelle ForenForum IV: Der Nahostkonflikt und das Risiko eines Flächenbrandes
Vordergründig geht es um einen Konflikt zwischen Israel und Palästinensern. Tatsächlich sind weitaus mehr Akteure involviert. Da sind die USA und einige europäische Staaten, keineswegs alle eindeutig an der Seite Israels. Iran hat im Libanon mit der Hizbollah eine hochgerüstete Terrororganisation aufgebaut, für Israel ein erhebliches Bedrohungspotenzial. Einige arabische Staaten unterhalten mit Israel mittlerweile diplomatische Beziehungen. Welche Rolle spielen China und Russland?
Mit: Rainer Hermann, Bente Scheller, Inge GüntherForum V: Politische Perspektiven aus der Katastrophe?
Die Zwei-Staaten-Lösung, die Israel und Palästina als zwei gleichberechtigte souveräne Staaten vorsieht, liegt schon lange auf dem Tisch. Doch gab es auf beiden Seiten keine ausreichende Unterstützung dafür. Mittlerweile wächst weltweit und nicht zuletzt in Israel die Einsicht, dass das Land ohne einen Palästinenserstaat nicht sicher sein kann. Welche Voraussetzungen müssten erfüllt werden und wie könnte dieser Weg von Dritten abgesichert werden? Sind andere Möglichkeiten denkbar, den Antagonismus zu befrieden?
Mit: Dan Diner, Kerstin Müller, Daniel Cohn-Bendit15:45-16:30
Comedian-AuftrittAbdul Kader Chahin
Bildungsprojekte gegen Antisemitismus
16:30
Ende der TagungTagung mit:
Daniel Cohn-Bendit
Dan DinerHistoriker
Meron MendelDirektor der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt/Main
Omar YousseffProfessor für Architektur der palästinensischen Universität Al Quods in Ost-Jerusalem
Cilly Kugelmannbis 2017 stellvertretende Leiterin des Jüdischen Museums Berlin
Julie GrimmeisenReferentin im Team des Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Landesregierung
Michaela WunderlePublizistin, Frankfurt/Main
Bruno Schochassoziierter Forscher des PRIF
Claude Weinber interimistischer Leiter des Israel-Büros der Heinrich-Böll-Stiftung
Detlev ClaussenSoziologe, Frankfurt/Main
Shai Hoffman/Jouanna HassounTrialog-Projekt Israel-Palästina
Eva BerendsenLeiterin der Abteilung Politische Bildung im Netz der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt/M.
Deborah SchnabelDirektorin der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt/M
Gottfried Kößlerehemaliger Leiter des Pädagogischen Zentrums des Fritz Bauer Instituts, Frankfurt/M
Rainer HermannIslamwissenschaftler und Journalist
Bente SchellerLeiterin des Referats Nahost und Nordafrika der Heinrich-Böll- Bundesstiftung, Berlin
Inge GüntherJournalistin
Kerstin MüllerStaatsministerin a.D. und ehem. Direktorin des Israel-Büros der HBS
Abdul Kader ChahinComedian, Bildungsprojekte gegen Antisemitismus
Kriege ohne Ende?