Kick Racism!
Rassismus im Fußball

In den 1980er Jahren – „der dunkelsten Zeit im Fußball seit dem zweiten Weltkrieg“ – dominierten rechte Fußballfans die Fankultur in der BRD. Dank linker Ultras wurden Rechtsradikale in vielen Fankurven an den Rand gedrängt oder ganz vertrieben. Seit einiger Zeit fassen Rechtsradikale aber wieder vermehrt Fuß in den Stadien. Das zeigen Gruppierungen wie Hooligans gegen Salafismus (HogeSa).

Ein Blick auf einige untere Ligen und nach Osteuropa zeigt, welche Gefahr von rechtextremen Fußballfans ausgeht: Nazikader dominieren Fankurven, Rechtsradikale rekrutieren systematisch „erlebnisorientierte“ Jugendliche und veranstalten Hetzjagden – etwa auf Roma in Osteuropa.

Andererseits sagen in Deutschland immer mehr Fangruppen Refugees Welcome! Das gibt zu Hoffnung Anlass. Gleichzeitig lebt der strukturelle Rassismus in den Verbänden fort. Drittligaspieler*innen sind ihren Vereinen ausgeliefert, da mit Vertragsverlust die Abschiebung droht, Flüchtlingen wird u.U. der Spielbetrieb verweigert und Migrant*innen sind auf Funktionärsebene kaum präsent.

Jan Tölva beleuchtet in seinem Vortrag Geschichte und Gegenwart des Rassismus im Fußball und geht auf die strukturelle und ökonomische Diskriminierung von ausländischen Spieler*innen ein. Er zeigt auf, welche gesellschaftlichen Gefahren, aber auch Chancen, von Fangruppen ausgehen.