Lützerath wird geräumt, die unter dem Dorf lagernde Braunkohle abgebaut. Grüne Akteur:innen sind an dieser umstrittenen Entscheidung an zentralen Stellen beteiligt. Vom Bundeswirtschaftsminister über die Wirtschaftministerin des Landes NRW bis zum Aachener Polizeipräsidenten, der für die Durchführung des Einsatzes zuständig ist.
Aus Sicht vieler Klima-Aktivist:innen erodiert damit die politische Glaubwürdigkeit der Grünen: Mit der Aufgabe von Lützerath sei das existentiell notwendige 1,5 Grad-Ziel nicht mehr zu erreichen. Die Grünen wiederum sehen im sog. Lützerath-Deal einen bitteren, aber notwendigen Kompromiss mit dem Energie-Konzern RWE, um auf die aktuelle Energiekrise zu reagieren. Vor allem aber, um den Kohleausstieg in NRW um acht Jahre auf 2030 vorzuziehen.„Lützerath“ ist ebenso Symbol wie faktisch relevant: 280 Millionen Tonnen Braunkohle werden durch die Räumung abbaubar. Über die Notwendigkeit und die klimapolitische Vertretbarkeit liegen gegensätzliche Studienergebnisse vor.
Auch innerhalb der grünen Partei liegen die Perspektiven auf Lützerath weit auseinander: Nur mit knapper Mehrheit stützte der jüngste Parteitag den Räumungsbeschluss. Als Böll-Landesstiftungen, die sowohl grünennah als auch der zivilgesellschaftlichen Klimaschutzbewegung vor Ort eng verbunden sind, bieten wir ein kontroverses Diskussionsformat an, an dem Aktivist:innen und Entscheidungsträger:innen gleichermaßen beteiligt sind.Online-Diskussion mit:
Timon Dzienus Bundessprecher Grüne Jugend
Antje Grothus MdL B‘ 90/Die Grünen NRW (angefragt)
Patrick Graichen Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
N.N. „Ende Gelände“ (angefragt)
Moderation:Henning Bleyl