„Mit den Augen von Inana“
Schriftstellerinnen
aus dem Irak

Was wissen wir derzeit vom Irak? Bombenanschläge, der Vormarsch des IS, Waffenlieferungen an die Kurden im Norden, um den IS zu bekämpfen. Krieg, Terrorismus… wie leben Menschen unter diesen Bedingungen? Saddam Hussein wurde vor über 10 Jahren gestürzt und seitdem gibt es fast nur Berichte von Terror und Bombenanschlägen. Der Alltag spielt selten eine Rolle.

Das Buch „Mit den Augen von Inana“ eröffnet eine andere Welt. Die Anthologie versammelt Texte irakischer Schriftstellerinnen. Sie erschien zuerst im Irak und war schnell vergriffen. Jetzt erscheint diese Anthologie zur Leipziger Buchmesse auf Deutsch. Der Blick auf den Irak wird um eine vielschichtige Perspektive der Frauen erweitert. Frauen im Irak schreiben anders als Männer. Liebe in Zeiten des Terrors, Auseinandersetzungen mit Gewalt, Träumen und Ängsten: Die Texte zeigen, dass Frauen anders leiden, Gefühle anders verarbeiten und vor allem noch andere Formen von Gewalt ertragen müssen.

Die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen und der Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Stiftung präsentieren die Anthologie mit zwei der Autorinnen, der Herausgeberin und der Übersetzerin nach der Leipziger Buchmesse auch in Frankfurt/Main. Wir laden Sie ein zu einem Abend mit Literatur aus dem Zweistromland, an dessen lange literarische Tradition die herausragende Bedeutung der Al-Mutanabi-Straße in Bagdad erinnert. Benannt nach dem berühmten Dichter aus dem 10. Jahrhundert ist die Büchermeile bis heute eine verlässliche Zeitzeugin kulturellen Lebens im Irak. 2007 durch einen Bombenanschlag zerstört, wurde sie schon 2008 wieder aufgebaut. Nach dem Krieg und noch in Zeiten des Terrors hat die Literatur eine herausragende Bedeutung für den Aufbau einer zivilen Gesellschaft. Mit ihren Ausdruckformen kann das Erlittene verarbeitet werden.

Es erwartet Sie ein spannender Abend mit Gedichten und Kurzgeschichten, die in Arabisch und Deutsch vorgetragen werden. Zu allen Texten gibt es die Möglichkeit zum Gespräch.