Neue Dynamik für die Euro-Zone?
Trotz jahrelangem – scheinbar erfolgreichen – Krisenmanagement bleibt der Euroraum nicht nur politisch, sondern vor allem auch ökonomisch weiterhin instabil. Dies gibt Anlass zu fragen, wo wir in der Euro-Krisenpolitik stehen und welche Perspektiven aktuell für den Euro-Raum diskutiert werden. Den Verfechter*innen eines „Weiter so!“, d.h. einer Stabilitätsunion, stehen Verfechter*innen einer Fiskalunion und – vor allem in jüngerer Zeit auch auf der Linken stärker geworden – Verfechter*innen eines Rückbaus der Euro-Zone gegenüber.
In Frankreich wurde mit Emmanuel Macron ein Präsident gewählt, der sich für Eurobonds und einen gemeinsamen Haushalt für die Euro-Zone ausspricht. Kommt damit neue Dynamik in die fest gefahrene Debatte zur europäischen Währungsunion? Kann Deutschland die Rolle eines Bremsers bezüglich anstehender Reformen des Eurosystems auch zukünftig noch aufrechterhalten? Oder entstehen mehr Spielräume für eine Abkehr von der Austeritätspolitik hin zu einer konsistenten Investitionspolitik in Europa?
Wie könnten sich Kräfteverhältnisse verschieben oder verschieben lassen, um den Weg für tragfähige Lösungen der Euro-Krise freizumachen?
Zur Reihe: Böll Economics
Das Interesse an grundlegenden ökonomischen und finanzwirtschaftlichen Fragen ist seit der Finanzmarktkrise deutlich gestiegen. Die Reihe Böll Economics bietet die Gelegenheit, in überschaubarer Runde mit jeweils ein bis maximal zwei Expert*innen intensiver ins Gespräch zu kommen. Im Jahr 2017 befassen wir uns erneut und aktuell mit Lösungswegen aus der Eurokrise.
Podiumsdiskussion mit:
Björn Hacker Professor für Wirtschaftspolitik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Karsten Tessmar Diplomvolkswirt, Heinrich-Böll-Stiftung Hessen