Für immer gezeichnet.

Die Geschichte der ›Ostarbeiter‹ in Briefen, Erinnerungen und Interviews
Reihe: Europa in Bewegung17.10.2019, Frankfurt/Main

Für immer gezeichnet.

Mehr als zwei Millionen Menschen, darunter viele Frauen und Minderjährige, wurden nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Sie mussten in der Rüstungsindustrie, im Bergbau, in der Landwirtschaft oder als Hausangestellte arbeiten, lebten hinter Stacheldraht in primitiven Barackenlagern. Nach ihrer Befreiung betrachtete man sie in der Sowjetunion als Verräter. Viele wurden erneut zu Zwangsarbeit genötigt, diesmal in Stalins Lagern. Das Stigma ›Ostarbeiter‹ blieb an allen Betroffenen haften. An einer Aufarbeitung dieses Kapitels der deutsch-russischen Geschichte bestand jahrzehntelang wenig Interesse. Die deutsche Wirtschaft wollte sich um Entschädigungszahlungen drücken, die sowjetische Regierung versuchte die eigene Mitschuld am Schicksal der ehemaligen Zwangsarbeiter zu kaschieren.

Im Rahmen der Frankfurter Buchmesse wird der von Memorial und der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegebene Dokumentationsband „Für immer gezeichnet. Die Geschichte der Ostarbeiter“ vorgestellt.

Über Europa in Bewegung

Die Europäische Union steht vor einer existenziellen Bewährungsprobe. Die Auseinandersetzungen um Griechenland und die europäische Austeritätspolitik, die Verhandlungen mit Großbritannien zur Vermeidung eines sogenannten Brexits und vor allem das zähe Ringen um eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik zeigen, wie groß die Differenzen innerhalb der Europäischen Union sind. Auf der Ebene der einzelnen Mitgliedstaaten finden teilweise tief greifende Umbruchprozesse statt, die von erheblichen Veränderungen in den politischen Parteiensystemen begleitet sind.

Die Reihe „Europa in Bewegung“ beleuchtet genauer die aktuellen Umbruchprozesse in einzelnen europäischen Ländern und fragt dabei nach den Kräften, die demokratische Reformprozesse in ihren jeweiligen Ländern tragen und Renationalisierungstendenzen entgegentreten können. Den Anfang machen die Umbruchprozesse in Spanien, in Frankreich und in Polen.

Buchvorstellung und Gespräch mit:

Irina Sherbakowa Historikerin, Memorial Moskau

Ulrich Herbert Historiker, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg i. Br.

Moderation:

Walter Kaufmann Heinrich-Böll-Stiftung Bundesstiftung, Berlin

Für immer gezeichnet.
Die Geschichte der ›Ostarbeiter‹ in Briefen, Erinnerungen und Interviews
Buchvorstellung und Gespräch
Donnerstag, 17. Oktober 2019, 19:00 Uhr
Ökohaus, Kasseler Straße 1a, Frankfurt/Main
Kooperationspartner
Heinrich-Böll-Stiftung Bundesstiftung, Berlin
Ch. Links Verlag, Berlin

Videos aus der Reihe Europa in Bewegung

Weitere Veranstaltungen aus der Reihe Europa in Bewegung