Erstmals überhaupt widmet sich – vom 20. bis 23. Juni 2019 in Frankfurt am Main – eine Filmreihe einem der spannendsten Aspekte in der Geschichte des Film Noir: nämlich der Tatsache, dass ab 1942 und vor allem zwischen 1949 und 1959 zahlreiche Regisseurinnen in diesem Genre arbeiteten.
Das Filmprogramm des Filmkollektiv Frankfurt e.V. versammelt über ein Dutzend wunderbarer, einzigartiger Spielfilmarbeiten von fünf Pionierinnen des Film Noir: Muriel Box (Großbritannien), Edith Carlmar (Norwegen), Bodil Ipsen (Dänemark), Ida Lupino (USA) und Wendy Toye (Großbritannien). Ihre Filme werden allesamt in analogen Filmkopien – zum Teil in Unikatskopien! – präsentiert, die aus verschiedensten internationalen Archiven ausgeliehen werden.
Neben den Film Noirs zeigt das Programm auch ausgewählte Arbeiten der Regisseurinnen in anderen Genres, allen voran der Komödie, aber auch im Spionage- und Kriegsfilm.
Wir wollen mittels dieses Programms besser verstehen, wie die Produktions- und Marktmechanismen der jeweiligen Kinematographien in den 1950er und 1960er Jahren für Regisseurinnen funktionierten. Ist es ein Zufall, dass in allen dieser Fälle Filmemacherinnen, die ihre Filmographie mit düsteren kriminalistischen Stoffen begannen, im Laufe ihrer Karriere schließlich Komödien und populäre Stoffe gedreht haben. Oder drehen mussten? Das Programm wird auch danach streben, in einigen der Filme dieser Regisseurinnen, die anderen Genres angehören, nach bestimmten Sensibilitäten und Präokkupationen zu suchen und zu schauen, inwieweit sie diese anderen Genre auf subtile Art unterwanderten.