Stress, Burnout, Depressionen: Die Medien haben das Thema in den letzten Jahren breit diskutiert. Steigender Leistungs- und Konkurrenzdruck, Flexibilisierung, Arbeitsverdichtung, Informationsflut und ständige Verfügbarkeit sind charakteristisch für die moderne, digitalisierte Erwerbsarbeit. Viele ArbeitnehmerInnen fühlen sich davon zunehmend überfordert. Die Angst, den Leistungsanforderungen nicht gewachsen zu sein, die Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, vor Versagen und Krankheit nimmt zu, ebenso der Griff nach Psychopharmaka und Neuro-Enhancern. 2013 entfielen in vielen Bereichen bereits mehr als die Hälfte aller Krankheitstage auf psychische Erkrankungen.
Wie geht unsere Gesellschaft, wie gehen maßgebliche gesellschaftliche Akteure mit diesem Problem um? Welche Haltung nehmen Krankenkassen dazu ein? Was kann die Wissenschaft dazu beizutragen? Welche Verantwortung übernehmen Arbeitgeber? Was wäre aus Sicht von Gewerkschaften und ArbeitnehmerInnen zu tun? Ausgehend von diesen verschiedenen Perspektiven sollen Lösungswege vorgestellt und diskutiert werden: Welche Möglichkeiten gibt es, mit der zunehmenden und krank machenden Belastung durch Beschleunigung, Entgrenzung und Verdichtung von Arbeit umzugehen?
Podiumsdiskussion mit:
Brigitte Baki Deutscher Gewerkschaftsbund, DGB-Bezirk Hessen Thüringen, Abt. Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, Frankfurt/Main
Michael Hübner Landeschef der DAK-Gesundheit Hessen
Diethelm Müller Koordinator im Bereich Arbeitsschutz, Gesundheitsförderung und Schwerbehindertenförderung der Stadt Wolfsburg
Greta Wagner Diplomsoziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Goethe-Universität Frankfurt/Main, Mitherausgeberin des Sammelbandes "Leistung und Erschöpfung", Frankfurt/Main
Moderation:Sarah Speck Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie, TU Darmstadt