Der Regenwald Amazoniens ist bedroht: Brände, Rodungen, Landraub, Bergbau – sie alle setzen diesem einzigartigen Ökosystem zu. Aber es ist nicht nur der größte Tropenwald, sondern auch das größte Süßwasserreservoir der Welt, eine Schatzkammer biologischer Vielfalt und der Lebensraum für 33 Millionen Menschen und Hunderte indigene Völker. Die Zerstörung des Regenwaldes hat weltweite Auswirkungen, aber es trifft diese fast Schutzlosen zuerst.
Der Amazonienexperte Thomas Fatheuer schafft es mit der Publikation Amazonien heute, die unterschiedlichen Akteure und Triebkräfte der Entwaldung zu analysieren. Dabei wird deutlich, dass der neue Präsident Bolsonaro für Interessen steht, die tief im brasilianischen Herrschaftssystem verankert sind. Er nimmt die alte Idee wieder auf, dass Amazonien Entwicklung braucht – auch auf Kosten des Regenwaldes.
Gleichzeitig zeichnet Fatheuer ein differenziertes Bild des Amazonasbeckens. Er beschreibt die Projektionen und Mythen, die mit diesem Natur- und Lebensraum verbunden werden. Und er zeigt die Alternativen zu Entwaldung und Zerstörung auf, die soziale Bewegungen und Zivilgesellschaft in Brasilien entwickelt haben.
Amazonien heute – Eine Region zwischen Entwicklung, Zerstörung und Klimaschutz
Lizenz: CC-BY-NC-ND 3.0
Berlin, September 2019, 80 Seiten