Schlüsse aus dem NSU?

Zum Umgang mit alltäglichem und institutionellem Rassismus
25.05.2016, Frankfurt/Main

Schlüsse aus dem NSU?
Zum Umgang mit alltäglichem und institutionellem Rassismus

Betroffene des Kölner Nagelbombenattentats 2004 nennen das, was danach geschah, den „Anschlag nach dem Anschlag“. Wie bei den anderen Taten des NSU war es nicht nur für die Polizei ausgemachte Sache, dass die Täter im „migrantischen Milieu“ zu finden seien: Die Betroffenen wurden zu Verdächtigen, statt dass ihre Hinweise auf ein rassistisches Motiv ernst genommen wurden.

Die polizeilichen Ermittlungen sowie mediale Berichterstattung weisen auf einen Kontext von institutionellem und Alltagsrassismus hin, der in der Podiumsdiskussion aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wird: Wie steht der Umgang mit den Betroffenen des NSU als auch die Nicht-Aufarbeitung der Verbrechen in Zusammenhang mit Rassismus? In welchem gesellschaftlichen Kontext fand der NSU statt, was ging ihm voran und was hat sich seitdem (nicht) geändert? Was muss sich im Umgang mit rassistischer Gewalt ändern, was können Betroffene tun und wie können sie dabei unterstützt werden?

NSU SONUÇLARI

2004 yılında Köln`deki çivili bomba suikastından sonra mağdurlar olaydan sonraki gelişmeleri suikasttan sonra ki suikast olarak değerlendiriyorlar. Aynen daha önce ki NSU olaylarında olduğu gibi, polis için faillerin göçmen çevrelerden olduğu kesin idi. Böylece mağdurlar şüpheli durumuna gelmiş, ırkçı bir saldırı olabileceği yönündeki işaretleri ciddiye alınmamıştı.

Polisin tahkikatları ve medyal haberler kurumsal ve gündelik ırkçılığın bağlamının işaretlerini gösteriyor. Panelde bu bağlama farklı perspektiflerden bakılacak: NSU mağdurlarına davranışlarda ırkçılık bağlamı mevcut mu? NSU nasıl bir toplumsal bağlamda gerçekleşti? Öncesi neydi, sonrasında değişen birşeyler oldumu? Irkçı şiddet ile muamelede değismesi gereken nedir, mağdurlar ne yapabilirler ve onlara nasıl destek olunabilinir?

Panel, Heinrich Böll Vakfı Hessen ile ortaklaşa düzenlenen bir çalışma. NSU vakası ile ilgili “Es sind noch zu viele Fragen offen…” isimli serginin çerçevesinde düzenlenen programın kapanış etkinliğidir. Sergi 01 Haziran tarihine kadar Anne Frank Bildungsstätte´de ziyaret edilebilir. Ayrıntılı bilgi için bakınız.

Ausstellung und Veranstaltungen zum NSU-Komplex

Vor zehn Jahren, am 6. April 2006, wurde Halit Yozgat in seinem Internetcafé in Kassel er-mordet. Kurze Zeit später riefen Angehörige und Freund*innen zu einem Schweigemarsch auf. Unter dem Motto »Kein 10. Opfer« wiesen sie auch auf ein mögliches rassistisches Motiv der Mordserie hin, zu der sich später eine Neonazi-Gruppe namens »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) bekannte. Zu jenem Zeitpunkt ermittelte die Polizei noch in Richtung organisiertes Verbrechen im »migrantischen Milieu«. Die Medien übernahmen diese Sicht. Heute wissen wir, dass die Angehörigen Recht behielten. Darüber hinaus gibt es mehr Fragen als Antworten. Und Antworten, die neue Fragen aufwerfen. „Es sind noch zu viele Fragen offen…“ – Verhandlungen über den NSU-Komplex ist eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe über den Umgang mit dem Verdrängen und Vertuschen, Schreddern und Schweigen. Ein Raum zur Erinnerung an die Opfer. Mit Lücken und Leerstellen. Eine Einladung zu aktuellen Ermittlungen über rechte und rassistische Gewalt in Deutschland.

Programmflyer


Weitere VERANSTALTUNGEN ZUM NSU-KOMPLEX

Podiumsdiskussion mit:

Derya Gür-Şeker Universität Duisburg-Essen, Mitarbeit an der Studie „Das Unwort erklärt die Untat“. Die Berichterstattung über die NSU-Morde – eine Medienkritik

Juliane Karakayali Professorin für Soziologie an der Evangelischen Hochschule Berlin (ehb)

Miriam Modalal response - Beratung für Betroffene rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Kutlu Yurtseven Initiative Keupstraße ist überall, Microphone Mafia, Darsteller im Theaterstück „Die Lücke“

Moderation:

Maximilian Pichl Jurist, promoviert über den NSU-Komplex

Schlüsse aus dem NSU?
Zum Umgang mit alltäglichem und institutionellem Rassismus
Podiumsdiskussion
Mittwoch, 25. Mai 2016, 19:00 Uhr
Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150, Frankfurt/Main
Kooperationspartner