ZUR AUSSSTELLUNG “GENERATION EINSKOMMAFÜNF”
Generation Einskommafünf – Das sind die Kinder der sogenannten “Gastarbeiter”, deren Eltern ab Anfang der 60er Jahre aus der Türkei nach Deutschland kamen. Das erste Anwerbeabkommen schloss den Familiennachzug ausdrücklich aus. Die Kinder der Arbeitsmigrant*innen wuchsen zunächst bei Familienangehörigen, bei Omas und Opas, Tanten und Onkeln in der Türkei auf. Welche Folgen hatten diese Arrangements für die Betroffenen? Welche Nachwirkungen bleiben bis heute?
Vom Weggehen, Zurückgelassenwerden und Nicht-Ankommen-Können: In der Installation der Frankfurter Künstlerin Olcay Acet erzählen Angehörige der Generation Einskommafünf ihre Geschichten. „Generation Einskommafünf“: Das ist eine intensive Begegnung mit verschiedenen Perspektiven auf einen oft vernachlässigten Aspekt deutscher Migrationsgeschichte(n).
SOUND OF MIGRATION – FORTBILDUNG
Migration wird allzu oft bloß in Bezug auf bürokratische Richtlinien und Gesetze thematisiert – und weniger mit Blick auf diejenigen, die diese politischen Entscheidungen hautnah erleben. Das gilt auch für die Migrationsgeschichten der sog. „Gastarbeiter“, die in den 60er Jahren aus der Türkei nach Deutschland kamen. Ihre Erfahrungen und Perspektiven sind kaum bekannt, auch im Unterricht oder der politischen Bildung werden sie selten als Aspekt deutscher Nachkriegsgeschichte verhandelt. Dabei sind die Narrative in unterschiedlichsten Formen in der Gesellschaft präsent – zum Beispiel in der Musik. Spannende Geschichten vom eigenen Erleben der Migration werden etwa in Liedern transportiert, die von Freud und Leid, Hoffnung und Enttäuschung, von Liebe und Verlust erzählen.
In der Fortbildung nähern wir uns über musikalische Zugänge den Erzählungen an: Wie ist es den „Gastarbeitern“ in Deutschland ergangen? Wie ist ihr Leben von Migration beeinflusst worden? Nach einem Überblick über die Geschichte der Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschland möchten wir gemeinsam Ideen entwickeln und diskutieren, wie Migration als Gegenstand politisch-historischer Bildungsarbeit in die Unterrichtspraxis eingebunden werden kann.
Die Forbildung dauert von 14.30 bis 17.00 Uhr, ist kostenlos und beim LSA Hessen unter der Nr.0158321001 registriert.
Anmeldung bis 25.9. an Oliver Fassing: ofassing@bs-anne-frankk.de
Mittwoch, 07.10.2015, 19:00 Uhr
Filmabend „Kofferkinder. Zurückgelassen in der Türkei.“ (D/2013)
Die Dokumentation widmet sich den Erfahrungen der Generation Einskommafünf.
Anschließend Gespräch mit der Regisseurin Anke Kültür.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des 15. Türkischen Filmfestivals statt.
Donnerstag, 12.11.2015, 19:00 Uhr
Performance „Generation Einskommafünf“
Kuratorin Olcay Acet gehört selbst zur Generation Einskommafünf und stellt sich den Fragen des Publikums zu ihrer eigenen Migrationsgeschichte.
Mit dabei: Kamera, Fernsehgeräte und ein leerer Stuhl.
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Vom 24.9.2015 bis zum 20.12.2015: Dienstag bis Freitag 10.00 – 17.00 Uhr; Sonntag 12:00 bis 18:00 Uhr
Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen ist frei.
Fortbildung mit:
Murat Güngör Musiker und Autor
Dr. Türkân Kanbıçak Pädagogisches Zentrum Ffm
Karin Stahl Amt für Lehrerbildung Hessen
Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms Demokratie leben!