Ausgehend von Zeitzeugnissen seiner Familie legt Tobi Dahmen eine bewegende Chronik der deutschen Kriegsjahre vor. Die Verstrickung, das Leiden, die Schuld – diese Fragen dabei weit über das Private hinaus. Nach seinem fulminanten Comic „Fahrradmod“ überzeugt die neue Graphic Novel Dahmens auf vielen Ebenen: präzise und klug gezeichnet, akribisch recherchiert – ein Werk von emotionaler Tiefe und historischer Relevanz.
In seiner Graphic Novel hebt Tobi Dahmen “einen Familienschatz”, so die SZ Rezensentin Martina Knoben. Dahmen erzählt die Geschichte seiner Familie im Zweiten Weltkrieg, von seinem Großvater väterlicherseits, der als Rechtsanwalt den Nazis sketpisch gegenübersteht und trotzdem in die Partei eintritt und seinem Großvater mütterlicherseits, der im Krieg Zwangsarbeiter Waffen anfertigen lässt.
Diese exemplarisch anmutenden Biografien schlüsselt Dahmen auf und bietet ausführliche Quellen, familiäre und offizielle, und ein Glossar am Ende des Bandes. Die Bilder sind in Grautönen gehalten, Farbtupfer finden sich nur auf dem Cover. Dahmen erzählt das alles sehr langsam, regt aber eine erneute Beschäftigung mit der Zeit und dem grassierenden Opportunismus in der Nazi-Zeit an.
Lesung und Gespräch mit:
Tobi Dahmen Autor
Jakob Hoffmann strips&stories