ZUHAUSE. DIE STADT UND IHRE WOHNUNGSPOLITIK
Maisonette-Loft, Penthouse mit Mainblick, Sanierter Altbau in verkehrsberuhigter Innenstadtlage – keine Frage: das Leben in urbaner Umgebung erlebt einen weiteren Boom, der getrieben wird von der Vermarktung vorranging hochpreisiger Immobilienangebote. Die Konsequenzen für den Wohnungsmarkt sind unverkennbar. Wird der Bau von Sozialwohnungen per Quote geregelt, steigen die Preise auf dem freien Wohnungsmarkt. Auf der einen Seite der Berechtigungsschein, auf der anderen die Preisblüten der Immobilienspekulation? Zurück bleibt eine Spreizung des Immobilienmarktes, der für weite Teile der Stadtbevölkerung den Zugang zu preiswertem Wohnraum schwierig macht. Dazu kommt der aktuelle Druck, Unterbringungsmöglichkeiten für die steigende Zahl von Flüchtlingen zu schaffen.
Für wen wird gebaut, für wen sollte gebaut werden? Und wie? Auch öffentliche Wohnungsbaugesellschaften fühlen sich in weiten Teilen den Prinzipien marktwirtschaftlichen Bauens unterworfen. Wie also weiter? Brauchen wir einen wohnungspolitischen Gesamtplan, der städtische Kommunen zugleich mehr Handlungsmacht gibt, oder kann der Markt die Bedürfnisse der Stadtbevölkerung decken? Wie könnten alternative Wohnprojekte aussehen und bieten sie tatsächlich einen Ausweg?
ZUR REIHE
EINE STADT FÜR ALLE?
Die Städte befinden sich in einem umfassenden Wandlungsprozess. Innerhalb eines global ausdifferenzierten Städtesystems wachsen Wettbewerb und internationale Arbeitsteilung zwischen den Städten. Auf der einen Seite bilden sich prosperierende Zentren, wie Hamburg, München oder Frankfurt heraus, auf der anderen Seite stehen schrumpfende Kommunen und Regionen, wie etwa Halle oder Wuppertal. Die zunehmende soziale Polarisierung der Gesellschaft spielt sich allerdings nicht nur zwischen den Städten, sondern vor allem auch innerhalb der Städte ab. Demgegenüber möchte die Veranstaltungsreihe „Eine Stadt für alle?“ den Möglichkeiten inklusiver Stadtpolitik nachspüren. In diesem Jahr richtet die Reihe ihren Fokus insbesondere auf Fragen der Wohnungs- und Verkehrspolitik.
mit:
Olaf Cunitz Bürgermeister und Dezernent für Planen und Bauen, Stadt Frankfurt am Main
Dr. Armin Hentschel Direktor des Instituts für soziale Stadtplanung (ifss) Berlin
Conny Petzold Wiss. Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Moderation:Rainer Schulze Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Stadt und ihre Wohnungspolitik