WILLKOMMENSSTRUKTUREN SCHAFFEN: EHRENAMTLICHES ENGAGEMENT UND FLÜCHTLINGSPOLITIK IN HESSEN
Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und Stimmungsmache gegen Geflüchtete treffen gegenwärtig auf eine bundesweite Welle der Solidarität für die Neuangekommenen. Angesichts der großen Hilfsbereitschaft reagieren einzelne hessische Städte und Kommunen mit der Errichtung von ehrenamtlichen Koordinierungsstellen. Diese breite gesellschaftliche Mobilisierung und das Engagement sowie die Proteste von selbstorganisierten Flüchtlingsgruppen stehen unter anderem im Zusammenhang mit strukturellen Versorgungslücken, die durch die gestiegenen Flüchtlingszahlen der letzten Jahre deutlich wurden.
In der Veranstaltung möchten wir einen Blick auf die gesellschaftliche Mobilisierung und die gegenwärtige Flüchtlingspolitik in Hessen werfen. Welcher Bedarf wird / soll / kann durch ehrenamtliches Engagement abgedeckt werden? Wie unterscheidet sich die gegenwärtige gesellschaftliche Stimmung von der in den 1990er Jahren, als die Flüchtlingszahlen ebenfalls anstiegen? Vor welchen Herausforderungen stehen Flüchtlingsinitiativen im Rhein Main Gebiet? Wo liegen Grenzen dieses ehrenamtlichen Engagements? Und welche Art von Unterstützung braucht zivilgesellschaftliches Engagement in der Arbeit mit Flüchtlingen?
ZUR REIHE
REFUGEES WELCOME?!
Sie kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Eritrea oder Somalia. Politisch verfolgt, vertrieben, dem Bürgerkrieg entflohen oder einfach auf der Suche nach einem besseren Leben: Die Zahl der Flüchtlinge ist nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit erstmals nach dem 2. Weltkrieg auf über 60 Millionen gestiegen. Nur ein kleiner Teil dieser Flüchtlinge kommt überhaupt in Europa an. 2014 waren es 625.000 registrierte Asylbewerber in der EU, darunter 202.000 in Deutschland. Doch hier stehen sie oft vor verschlossenen Türen. An den Außengrenzen der EU spielen sich jeden Tag dramatische Szenen ab.
Weltweit, auf europäischer Ebene, aber gerade auch vor Ort in den Kommunen und Ländern stehen wir vor großen Herausforderungen. Die Reihe „Refugees Welcome?!“ beleuchtet das Thema Flucht und Flüchtlingspolitik auf den unterschiedlichen Ebenen.
Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Wie können ehrenamtliches Engagement und Flüchtlingspolitik auf kommunaler bzw. auf Landesebene zusammen Willkommensstrukturen für Flüchtlinge schaffen. Und wie könnten Alternativen zur derzeitigen europäischen Flüchtlingspolitik aussehen?
24. 9., 19:00
Umkämpfte Grenze: Europäische Flüchtlingspolitik im Mittelmeer
HORST, Kleyerstr. 15, Frankfurt am Main
Gesprächsreihe mit:
Barbara Akdeniz Dezernentin für Soziales, Jugend, Familie, Frauen, Wohnen, Beschäftigungspolitik, Darmstadt
Hildegund Niebch Referat Flucht und Integration, Diakonie Hessen
Philipp Hammer/Simeon Pessima Project Shelter
Jo Dreiseitel Staatssekretär und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration
Moderation:Pitt von Bebenburg Frankfurter Rundschau