"Zeit ist Geld!" Damit hat unser umfassendes Wirtschaftssystem auch die Zeit vereinnahmt. Die Produktion und Distribution von Gütern erfolgt immer schneller, hohes Tempo gilt als Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Schichtarbeit, just-in-time-Lieferung, abends gebracht - morgens gemacht, Bedürfnisse müssen sofort gestillt werden. Der dafür notwendige Verbrauch an Rohstoffen und Energie sowie das Schadstoffaufkommen haben Volumen und Geschwindigkeiten erreicht, die Bestandteile der Umweltkrise sind.
Die Regenerationsgeschwindigkeit der Natur kann dieses Tempo nicht mithalten, hier gelten andere Zeitmaße: Die Entwicklung der Tier- und Pflanzenarten und der Aufbau von fossilen Rohstoffen dauerte Millionen von Jahren. Veränderungen finden in kleinen und langsamen Schritten statt.
Die Spannungen zwischen diesen unterschiedlichen Zeitskalen soll in dieser Veranstaltung unter folgenden Aspekten betrachtet werden:
· Markt und Staat sind die zentralen Handlungs- und Steuerungsebenen moderner Gesellschaften. Gibt es Faktoren, die für den Prozeß der Beschleunigung maßgeblich verantwortlich sind? Welche Umsteuerungsmöglichkeiten gibt es? Welche Anreize können bei UnternehmerInnen bzw. bei KonsumentInnen zu Veränderungen führen?
· Untersuchungen in verschiedenen Städten zeigen ökologische Folgen, die sich aus dem Wandel von urbanen Arbeits- und Betriebszeiten ergeben können. Ist eine innerstädtische Koordination von Zeiten notwendig?
· Schließlich sollen künstlerische Beiträge unsere Kreativität und Phantasie anregen, um andere Ansätze für den Umgang mit unseren Zeitproblemen aufzuzeigen.
Die
Veranstaltungs- reihe |
Alles
zu seiner Zeit und an seinem Ort
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Soziale
und ökologische Folgen der Arbeitszeitflexibilisierung
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Dr. Martin Held | Prof. Dr. Werner Wild |